Die Nachfolge in Familienunternehmen ist oft mit großen Erwartungen und Druck verbunden. Die Geschichte von Johannes und seiner Familie zeigt, wie früh Kinder in diese Dynamik eingeführt werden und wie stark der familiäre Druck auf sie wirkt.
Die frühe Prägung
Johannes ist erst vier Jahre alt, als er bereits am liebsten mit Schiffen spielt. Das Familienunternehmen ist in der weltweiten Projektlogistik für Windenergie tätig. Seine Großeltern, besonders der Großvater, fördern dies aktiv, indem sie ihm immer wieder neue Schiffe schenken. Dadurch wird Johannes spielerisch an das Unternehmen herangeführt, ohne dass er eine echte Wahl hat. Der subtile Druck ist allgegenwärtig.
Die große Rede bei der Taufe
Bei seiner Taufe hält Johannes‘ Mutter eine ergreifende Rede über die außergewöhnlichen Fähigkeiten ihres Sohnes. Sie lobt besonders sein darstellendes Spiel und seine Gabe, andere zu imitieren. Doch als die Familie über Johannes‘ berufliche Zukunft als Schauspieler spekuliert, platzt dem Großvater der Kragen: „Johannes wird mal Chef!“ Diese klare Ansage zeigt den starken Wunsch des Großvaters, die Familientradition fortzuführen. Niemand traut sich ihm zu widersprechen.
Der Weg zur Führungskraft
Johannes wächst mit dem Bewusstsein auf, eines Tages das Familienunternehmen zu führen. Obwohl er herausragende Fähigkeiten im darstellenden Spiel besitzt, entscheidet er sich für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, um den Erwartungen seiner Familie gerecht zu werden. Der Druck, die Familientradition fortzusetzen, lässt ihm kaum Raum für eine andere Entscheidung.
Die vermeintlich freie Entscheidung
Mit 25 Jahren bewirbt sich Johannes im Familienunternehmen. Diese Entscheidung wird von der Familie als freiwillig dargestellt. Doch in Wahrheit hat Johannes nie die emotionale Freiheit gehabt, einen anderen Weg zu wählen.
Fazit
Die Geschichte von Johannes zeigt, wie fehlende Wahlfreiheit und familiärer Druck die Generationennachfolge in Familienunternehmen prägen können. Es ist wichtig, dass individuelle Stärken gefördert und unterstützt werden, um eine wirklich freie Entscheidung zu ermöglichen.